Geschichte

Im Jahr 2008 übernahm ich, Charline Vaak, gemeinsam mit meinem Partner Arndt Schiller, den Betrieb meines Vaters Werner Höltgen der bereits seit 1980 in Familienbesitz ist. Wir führen die Gaststätte in 2. Generation.

Das Haus selbst steht seit 1494 mitten an der schon immer gut frequentierten Hellerstraße. Weit reicht seine Geschichte zurück.

Die Lage in Velbert-Langenberg
In Langenberg gibt es kaum ein altes Haus, in dem nicht irgendwann einmal eine Gaststätte oder Brauerei zu finden war. Heute gibt es immer mehr Häuser, in denen sich leider keine Lokale mehr befinden. Noch in den 1960er Jahren zählte man in Nierenhof, Bonsfeld und Langenberg 30 Gaststätten, sechs Hotels, zwei Pensionen und vier Konditoreien und Cafés. Es gab außerdem sieben Ausflugslokale und fünf Säle für 180 bis 800 Personen. Der Bergische Hof, wie die heutige Gaststätte Alt-Langenberg damals hieß, war sowohl Hotel als auch Gaststätte und bot 250 Menschen in seinem Saal Platz. Langenberg hat sich seither stark verändert. Doch unsere Gaststätte in der Hellerstraße 15 ist geblieben und bietet weiterhin bis zu 200 Menschen Abwechslung, Spaß, Geselligkeit und Gaumenschmäuse.

In früherer Zeit führte der Kohlentreiberweg an den Toren des Hauses vorbei. Die Kohlentreiber zogen von Essen-Kupferdreh über die Klippe runter über die enge Hüskeser Brücke, die gleichzeitig auch über den Grenzfluß Deilbach zwischen den Grafschaften Mark und von Berg, bis 1225 auch Hardenberg, führte. Weiter ging es mit den schweren, genügsamen Pferden die enge Hellerstraße hoch, über Wiemhof und Hohlstraße nach Wuppertal-Dönberg und ins Bergische Land. Die Hellerstraße war gemeinsam mit der Hauptstraße der Haupthandelsweg des Ortes.

Der Deilbach war im Laufe seiner Geschichte Grenzbach vieler Länder und Regionen: zwischen Franken und Sachsen, Falz Neuenburg und Brandenburg, auch kurzzeitig zwischen Bayern und Preußen, heute noch Westfalen und Rheinland. Er begrenzt den Hof der Gaststätte Alt-Langenberg seit über 500 Jahren.

Das Haus „Tu Mysten“
Erbaut im Jahre 1494 ist das Haus „Tu Mysten“ über 520 alt. Das Haus selbst könnte viele Geschichten erzählen. Angefangen damit, dass es auf einer Mistkuhle erbaut wurde, weshalb es seinen Namen trägt. Tu Mysten wurde als Erweiterung zu dem noch älteren Wohnhaus „In Aebeltgens“ (heute Hauptstraße 17) erbaut. Wie in vielen anderen Häusern in Langenberg sind die Häuser stark verschachtelt. So befindet sich unsere Küche im angrenzenden Nachbarhaus Aebeltgens, was für Außenstehende so gar nicht sichtbar ist. Von 1716 bis 1832 war hinter dem Haus Tu Mysten in dem eigens dafür gebauten Anbau, dem heutigen Saal, die vereinigte evangelische Schule untergebracht. „Auch heute lernt man hier noch fürs Leben“, dass können wir in den vielen interessanten Gesprächen mit unseren Gästen immer wieder feststellen.

„Smugglers Inn“ und „Why Not“
Wann genau „Tu Mysten“ die erste Gaststätte beherbergte, ist nicht bekannt. In den 1960er Jahren zeigen Bilder den „Bergischen Hof“. Bis Ende 1979 wurde dieser Hotel- und Gaststättenbetrieb von „Mutti Waldecker“ geführt, dann übernahm mein Vater Werner Höltgen 1980 im Alter von 26 Jahren das Geschäft, fortan gab es den „Bergischen Treff“.

Der Veranstaltungssaal wurde damals von „Molly“ unter dem Namen „Smugglers Inn“ geführt. Während der ersten Jahre wurde mein Vater Werner in der Leitung der Gaststätte stets von meiner Mutter Ursula (Uschi) Vaak und seinen Eltern, Anneliese und Kurt Höltgen, unterstützt.
Im Jahre 1983 wurde der Veranstaltungssaal umbenannt in das „Why Not“ und Ilona „Gaggi“ Höltgen trat in das Leben von Werner und unterstütze ihn stets. Als 1996 Arndt Schiller in der Gaststätte zu arbeiten begann, war der heutige Familienbetrieb komplett.

„Gaststätte Alt-Langenberg“
Unermüdlicher Einsatz und vor allem eines, Gastfreundschaft und Freundlichkeit, die überall und zu jeder Zeit deutlich spürbar sind, zeichnen unsere Gastwirtschaft aus, die seit 1993 den Namen „Gaststätte Alt-Langenberg“ trägt.
Immer noch hören wir es gerne, wenn Gäste sagen: „… wir geh‘n innen Werner“. Denn Werner Höltgen hat diesen Ort geprägt. So war es nicht ganz einfach, den Betrieb von einem geschätzten und beliebten Wirt zu übernehmen. Doch gemeinsam mit unserem Team haben wir es geschafft, die „alte Kneipe“ mit viel Herzlichkeit und Herz in eine gut und gern besuchte Gaststätte zu verwandeln.